Was könnte es schöneres geben als seinen Geburtstag mit seiner Lieblingsbeschäftigung zu verbringen? Nichts natürlich ;)
Wenn es dann auch noch der Wettergott mitspielt und zuvor eine Menge Wasser spendiert ist alles perfekt. Und so verbrachte ich das Wochenende um meinen 25 Geburtstag auf den wundervollen Flüssen in der Nähe Kapstadts.
Erstbefahrungsversuch des 15 Meter Wasserfalls auf dem Krom
Am Samstag (21. Juli 2012) ging es zum Molenaars, einem Fluss im mittleren Schwierigkeitsgrad. Am Fluss angekommen haben sich die Pläne - typisch Südafrikanisch - dann natürlich geändert (Mein Lieblingsspruch ist übrigens inzwischen: "Plans have changed" ;) ).
Die Wasserstände waren derartig perfekt, dass es den Krom, einem Zufluss zum Molenaars, hoch ging, um den dortigen 15 Meter Wasserfall erst zu befahren! Eine Straße war natürlich Fehlanzeige und so ging es mit dem Boot auf den Schultern von vier Paddelwilligen und acht weiteren adrenalingeilen Zuschauern auf einem kleinen Trampelfahrt den Fluss hinauf. Der Trampelfahrt schwand jedoch zunehmend und wir mussten den Fluss mit allen Leuten mehrmals durchqueren. Nach zwei Stunden entschieden sich unsere Zuschauer umzukehren, da die Zeit uns etwas entgegen spielte, und sie selbst noch den Molenaars befahren wollten. Somit führten nur noch Craig Rivett, Scott Reinders, Doug Bird und Tobias Nietzold (ich) den beschwerlichen Weg flussauf fort. Der Weg verschwand nun komplett und wir mussten mehrmals durch das immer weiter ansteigende Flussbett hochgehen oder uns durch die Busch- und Baumlandschaft Südafrikas schlagen.
Der stetige und gierige Blick auf den Fluss den wir da hochkletterten gipfelte in fast unabwartbarer Vorfreude. Diese wurde jedoch zunehmend von dem nicht vorhandenen Weg gedämpft und der Wasserfall rückte in immer weitere Ferne.
Inzwischen hatten wir einen Flussabschnitt erreicht, welcher derartig durch Baumverhau und unfahrbaren Stellen gespickt war, dass wir uns bewusst wurden, dass die Zeit knapp werden würde. Wir rechneten uns aus, dass es noch etwa 1-2 Stunden bis zu dem Wasserfall sein würden, diesen dann hochseilen, befahren, Fotos machen usw. und dann wieder runter. Allerdings mit vielen Umtragen durch unwegsames Gelände. Somit entschieden wir uns das Abenteuer für den Tag abzubrechen und den Krom wieder runterzudonnern.
Der Krom mitten im Nirgendwo |
Runterdonnern trifft es in dem Fall auch ganz richtig. Das Wasser war inzwischen auf Hochwasserniveau angestiegen und donnerte nur so an uns vorbei, Kehrwasser waren größtenteils Fehlanzeige.
Den Weg den wir vorher mühevoll hochgekraxelt sind ging rasend schnell an uns vorbei. Gespickt mit vielen Drops, schnellen Rapide und immer dem Risiko von Baumverhau sausten wir alle vier hintereinander den Fluss runter. 3 Stunden Latscherei gingen in etwa 25 min paddeln vorbei.
Auch wenn wir den Wasserfall nicht erreicht haben, waren wir uns einig, dass es sich voll und ganz gelohnt hat. Craig, welcher schon nen Haufen Flüsse gefahren ist und so einige Wagemutige Bäche und Erkundungen hinter sich hat meinte nur, dass das sein wohl schnellster Fluss gewesen sei, den er je gepaddelt ist. Dem konnte ich mich nur voll und ganz anschließen.
Am Abend wurde gefeiert
Nach dem aufregenden Tag auf dem Krom ging es zu der Brainskloof Lodge direkt am Einstieg des Witte. Dort celebrierten wir einen gemütlichen Abend mit lecker Essen, 1-2 Bierchen und Geburtstagskuchen. Vielleicht waren es dann auch 3-4 Bierchen. Hat dann irgendwann keiner mehr so genau gezählt ;)
Witte: Second run double fun
Den Sonntag ließen wir dann recht gemütlich beginnen. Der ein oder andere hatte doch recht tief ins Glas geschaut und strahlte mit seinem Gesicht eine dementsprechende Freude aus ;) Somit wurde erstmal in Ruhe gefrühstückt und die Pläne für den Tag fix gemacht.
Die Hälfte der Leute machten sich dann auf den oberen Teil des Witte davon und der andere Teil (mir eingeschlossen) gingen auf den Hauptteil des Witte. Ant, einer der Locals und zur Verfügungstellers meines fahrbaren weißen Untersatzes, bevorzugt diesen Teil und somit schloss ich mich dem an. Nachdem ich den Fluss im Mai bereits schon einmal gefahren bin und sich der Bach in meinem Kopf in meine Top 10 aller bisherigen Flüsse geschlichen hat, wollte ich ohnehin unbedingt noch einmal das Stück befahren.
Somit ging es mit Adrian Tregoning, Charl Van Rensburg, Ant Hoard und Scheepers Schoeman ab auf den Hauptteil des Witte. Ich kann einfach nur sagen ich liebe diesen Fluss. Die Schwierigkeiten bewegen sich durchgehend im IV bis V Schwierigkeitsbereich und folgen stetig aufeinander. Mit Sechsmeterfall und Double-Drop somit ein unglaublich spaßvoller Fluss. Seht einfach selbst.
Adrian am Start |
Charl mit dem neuen Fluid Anvil. Macher dieses aus Paddlersicht etwas untypischen Gefährts ist übrigens er selbst. |
Alles in allem ein super tolles Wochenende.
Viele liebe Grüße an alle aus dem wunderschönen Südafrika
P.s.: Siehe auch meine Bewahrung vom Mai
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