Nach einer schönen Zeit am Apurimac in Peru war es an der
Zeit die lange Reise nach Peru anzutreten. Da wir kein Auto hatten, und leider
auch keinen Privatjet – blieb nur mehr der Bus über.
Mit 4 Kajaks im Schlepptau leider mehr als eine Mission – denn es gibt so gut
wie nie genug Platz in den Bussen, vor allem in den Doppeldeckern. Knappe 3000
KM hatten wir zu meistern bis nach Santiago de Chile, dabei mehrere Umstiege
unter anderem in Arequipa, bei der Grenze und in Arica. .
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nach langer Fahrt von Peru nach Chile endlich etwas chillen in Arica |
Im Großen und Ganzen läuft das ganze Theater
immer gleich ab. Man geht zum Schalter und erklärt dass man Kajaks mit hat für
die man natürlich auch bereit ist zu zahlen – natürlich ist es immer alles
„null problemo“, natürlich. Wenn dann der Bus kommt ist das erste was der
Buschaffeur sagt – NEIN, sicher nicht, geht unmöglich. Nach ewigen Diskussionen
(danke Bernie) heißt es dann entweder ordentlich löhnen oder im schlimmsten
Fall auf einen neuen Bus warten. Bis nach Arica schafften wir es dann doch
irgendwie, nachdem uns ein Double von Steven Seagal über die Grenze brachte.
Dort verbrachten wir 2 Tage und Chris 30er.
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Sonnenuntergang in Arica |
Dann ging es nochmal 33 Stunden
durchgehend im Bus nach Santiago. Da wir Verspätung hatten, fuhren wir um 2 Uhr
nachts nicht mehr in den Bahnhof, sondern wurden einfach auf offener Straße mit
all unserem Equipment und 4 Booten rausgeschmissen. Super toll, mitten in
Santiago mit so viel Gepäck das wir es auf einmal nicht mal tragen konnten …
Wir übernachteten im nächsten Hotel um die Ecke – einem klassischen
Stundenhotel. Das erkannten wir aber erst nachdem wir bereits eincheckten.
Sicher das grindigste Hotel in dem ich je war. Sogar die Matrazen waren durch
diverse Aktivitäten schon richtig durchgebogen….
Ziemlich fertig von den letzten Tagen organisierten Cati,
Chri und Ich am nächsten Tag endlich ein Auto am Flughafen. So schnell es ging
fuhren wir raus aus der Stadt und zum Rio Claro – wir alle brauchten wieder mal
Erfolgs- und Glückserlebnisse auf diese anstrengenden Tage zuvor. Vor allem war
ich es ordentlich satt mein Kajak durch Südamerika spazieren zu fahren..
Doch die guten Zeiten bekamen wir Gott sei Dank auch. Zwar
war der Wasserstand schon sehr nieder am Claro, doch trotzdem war es eine super
geile Zeit. Traumhaftes wolkenloses Wetter, ein super entspannter Campingplatz,
ein Auto (!!!) und ein Hammerbach mit
zahlreichen Stufen und Wasserfällen ließen unsere Kajakherzen endlich wieder
höher schlagen. Die oberste Section, 22 Saltos, ist vielleicht ein bisschen
schwierig zu finden. Der Streckenabschnitt ist eine tiefe Schlucht mit
zahlreichen Stufen und Drops die super lustig sind. Man sollte allerdings
vielleicht doch jemanden dabei haben der sich auskennt. Wenn man schnell ist
und die Strecke kennt kann man ziemlich flott unterwegs sein, Matt und Ich
paddelten Sie mal in 12 Minuten.
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Bernie in der ersten Stufe der 22 Saltos |
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Luki an der zweiten Stelle - Achtung: hier brechen auch schon gerne mal Paddel ab... :) |
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Die Atmosphäre in der Schlucht ist unbeschreiblich und unvergleichbar |
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Chri auf meinem Lieblingsdrop der 22 Saltos: der Skijump |
Die Schlucht im Mittelteil entschieden wir uns
aufgrund des Wasserstandes nicht zu fahren – der Aufpall bei einem der Drops
(Caracol – der Korkenzieherwasserfall) soll dann sehr sehr hart werden. Wir
hörten Geschichten von Knock-Outs, gebrochenen Beinen und Rücken, und entschieden uns das ganze mal besser zu
verschieben.
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Cati an einem der wunderschönen Strände, wenn nur das Wasser nicht so Ar.. kalt wäre ... :) |
Am letzten Tag paddelten
wir noch die Siete Tazas, eine kurze Section mit ziemlich anstrengendem Ein-
und Aussteigen in und aus der Schlucht. Trotzdem lohnenswert.
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Luki am ersten Drop der Siete Tazas |
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die beiden letzten Drops der Siete Tazas, wie aus dem Bilderbuch |
Nach der coolen und entspannten Zeit am Rio Claro ging es schließlich auf Richtung Pucon – dem Epicenter des Kajaksports in Chile und unserem heiß hergesehnten Ziel unserer langen Reise. Dort erwartete uns eine geniale Zeit, alte Freunde, und vor allem Hammer Flüsse. Dazu mehr im nächsten Teil.