Dienstag, 28. August 2012

Russland 2012

Flughafen Frankfurt, Bild: Fischer Florian


Ich sitze gerade am Flughafen in Moskau und erhole mich von denn letzten beiden Wochen in der Wildnis von Sibirien. Es waren 2 sehr anstrengende Wochen aber auch 2 wunderschöne,  ich habe auch eine Befahrung gemacht die ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde, aber dazu später. Ich fange mal ganz von vorne an.


Taxis in Irkutsk, Bild: Daniel Egger

Autopanne am weg zum Einstieg, Bild: Daniel Egger
Zu Silvester bekam ich ein E-Mail von Timo, ob ich nicht Lust hätte im Sommer mit nach Russland zu kommen. Tomass M. organisiert eine 12 Tage Multi Day in Sibirien genauer gesagt in den Saya Mountains. Ich sagte sofort zu, denn Russland war immer schon ein Traum von mir.
Danach ging alles sehr schnell und wir standen schon am Flughafen in Frankfurt. Über Moskau ging es dann nach Irkutsk, dort schliefen wir eine Nacht. Am nächsten Morgen ging es auch schon los, 6 Stunden Auto fahren stand am Plan, daraus wurden dann leider 11 Stunden da unser Auto kaputt wurde und wir warten mussten.
Der erste Tag war sehr kurz, denn wir fuhren nur 30 Minuten mit dem Kajak und schwer war es auch nicht. 

Bild: Daniel Egger


Essen für 2 Wochen :), Bild: Florian Fischer
 
Der nächste Tag war der erste richtige Paddel Tag, wir wussten es würde ein gemütlicher aber langer Tag werden. Nach 7 Stunden WW 2-3 in mitten einer atemberaubenden Gegend kamen wir am zweiten Camp an. Zu essen hatten wir Linsen, Reis, Milchreis, Fleischdosen und Nudeln mit, das gab es dann jeden Tag 2 mal. Wir fingen dazu so oft wie möglich Fische als Zusatz, die aßen wir gekocht oder vom Grill oder einfach roh.
Am dritten Tag kamen die ersten Katarakte im 5ten Schwierigkeitsgrad. Es war einfach super, danach ging es wieder ein paar Stunden etwas leichter weiter. Das dritte Camp war erreicht und der Vodka wurde von Tag zu Tag weniger.


Erstes Camp, Bild: Florian Fischer


Erstes schwerere Stelle, Bild: Florian Fischer

Lecker :), Bild: Florian Fischer

Der 4te Tag ging sehr cool los, aber alle wussten, dass wir an diesem Tag viel umtragen mussten. Wir mussten unsere Sachen hinter einem Berg zum Ausgang einer Schlucht tragen, da diese erst einmal ( vor 10 Jahren) befahren worden war und als unfahrbar galt. Ich trug meine Sachen an das Ende der Schlucht und schaute mir die Schlucht von der Kante des Abgrundes an und entschied mich es zu versuchen.
Florian, Kalti, Tomass und Anton entschieden sich es auch zu versuchen. 
Wir gingen zurück zu den Booten und machten uns bereit. Es war schon ein super Gefühl ohne dem ganzen Gebäck so etwas Schweres zu versuchen. Der Eingang der Klamm hatte es schon in sich und es ging von Anfang an schwer voran, bis wir zur Schlüsselstelle kamen, eine echt schwere Stelle mit einem richtig fetten Syphon. Tomass sagte als erster, dass er es fährt danach Anton,  dann entschied ich mich auch zu fahren und erwischte eine perfekte Linie. Florian und Kalti trugen die Einfahrt und fuhren die Ausfahrt. Wie zuvor schon erwähnt, was das die Befahrung, die ich nicht mehr vergessen werde. Ich war der 4te Mensch der diese Schlucht ganz befahren hat und zum Schluss des Trips war ich der erste nicht Asiate, der denn Bach ganz befahren hat.


Bild: Florian Fischer





Bild: Florian Fischer



Einfahrt in die Schlüsselstelle der großen Schlucht, Bild: Florian Fischer


Mittelteil der Schlucht, Bild: Florian Fischer
 
Danach ging es weiter und wir kamen zum Camp Nr. 5, dass sich mitten in der Schlucht befand. Von der linken Flussseite kam ein kleiner Zufluss dazu, unser Camp war etwa 50 Höhenmeter über dem Fluss. Als wir oben waren sahen wir, warum unser Camp genau hier war und warum wir am nächsten Tag eine Pause einlegten. Es war der sehr bekannte Ekhe- Gol Wasserfall. Ein ca. 16 Meter Fall mit einer sehr schweren Einfahrt, leider war der Wasserstand ein klein wenig zu niedrig. Ich hoffte, dass es am Abend ein wenig regnen würde und der Wasserfall befahrbar wäre.
Meine Hoffnungen wurden war, jedoch in einem zu großen Ausmaß, womit keiner gerechnet hatte. Der Kitoy stieg in der Nacht um 3 Meter und eine Weiterfahrt schien nicht
möglich. Aber es war ja sowieso unser Ruhetag und wir chillten unter den Taps und hofften, dass der Wasserstand zurückging. Am nächsten Tag sahen wir, dass dem nicht so war und Tomass entschied, dass wir unser Gebäck den Rest der Schlucht raustragen.

Ausfahrt, Rechts am großen Syphon vorbei, Bild: Florian Fischer
Die Boote ließen wir in der Schlucht, da wir beides auf keinen Fall die 3-4 Stunden tragen konnten. Am Camp, am Ende der Schlucht, schliefen wir eine Nacht und am Morgen danach gingen wir wieder zurück zu den Booten, der Wasserstand war nur ein wenig zurückgegangen. Tomass und Anton sagten von Anfang an, sie würden weiter fahren, als wir bei den Booten waren entschied ich mich mit ihnen zu fahren. Florian und Kalti entschieden auch so, die anderen trugen die Kajaks.
Tomass sagte noch zu mir: "Maybe its high, maybe its to High". Da noch keiner bei so viel Wasser in die 2te Schlucht gefahren war. Als wir losfuhren wusste ich wieso, es war Big Water, das es in sich hatte. Ein Katarakt nach dem anderen mit Löchern in dem es dich zerfetzt. Wuchtwasser, das ich so nicht gesehen hatte, einfach GEIL.
Danach ging es noch sehr schön weiter mit einigen Katarakten und Schluchten. Am Abend kamen wir zur Mündung des Biluti Rivers denn wir am Tag darauf befahren wollten. 


Camp, Bild: Daniel Egger
Der Plan war die Kajaks am nächsten Tag bis zur erstens Schlucht zu tragen; dass waren ca. 4 Stunden; dort zu schlafen und am nächsten Tag dann nur mit den Booten über die zweite Schlucht zu gehen und von dort bis zum Schlafplatz zu fahren. Dort dann wieder zu schlafen und am Tag darauf denn Rest zur fahren.
Als wir das Camp an der Mündung aufschlugen sahen wir schon, dass dieser auch viel Wasser hatte, am nächsten Morgen sahen wir dann, dass der Wasserstand gleich geblieben war und wir gar nicht rauf gehen mussten, das hieß dann wieder Pause und hoffen, dass es vielleicht am Tag darauf gehen könnte.
Auch diese Vermutung wurde zerschlagen als wir aufstanden, aber egal wir teilten uns auf. Eine Gruppe fuhr zum nächsten Camp, das mit Sauna und Betten lockte.
Wir, die andere Gruppe versuchten einen Tag rauf zu gehen und zu Fahren.

Beginn der Zivilisation, Bild: Daniel Egger


Doch ich konnte das Tempo der Gruppe nicht mithalten und ging nach einer Stunde wieder zurück und entschied mich diesen Zufluss auszulassen. Von uns war dann nur noch Flo dabei, der es ganz rauf schaffte.
Ich fuhr mit Adrian zum Camp, von dem wir schon von Anfang an wussten. Die ersten Blockhütten und somit der Beginn der Zivilisation. Die anderen warteten schon und wir machten  uns einen schönen Tag mit russischer Sauna und denn ersten Betten seit 2 Wochen.
Am Tag darauf war ein 8 Stunden Tag geplant, zum letzten Camp von dem aus es dann noch 2 Stunden zum Abholplatz waren. Aber wie in dem Urlaub schon Gang und Gebe, verlief auch das anders als wir dachten. Wir alle paddelten ewig auf diesem Flachwasser und es kam kein Ende, die Gruppe war schon weit auseinander gerissen. Ich fuhr Stunden alleine durch eine Gegend die immer flacher wurde und der Bach war schon eher ein See. Nach 10 Stunden sah ich eine Brücke und die anderen Paddler, was ich nicht wusste war, dass sich der Plan geändert hatte und wir legten diese 2 Etappen zusammen. Ein Teil der Gruppe hatte sich schon auf denn Weg gemacht Bier zu besorgen, da wir bis zum nächsten Morgen auf die Taxis warten mussten.

10 Stunden Paddeln, Bild: Daniel Egger
Das Team, Bild: Florian Fischer

Die Nacht war kurz und schon saßen wir wieder in den Taxis nach Irkutsk. Am Abend gingen wir noch einmal alle Essen. Am Tag darauf traten wir wieder die Heimreise an.
Der Urlaub war ein voller Erfolg wir hatten eine sehr schöne Zeit und lernten wieder sehr viele neue Leute kennen. 
Mein Highlight war die Befahrung der Schlucht und dadurch die erste nicht asiatische Komplettbefahrung des Kitoy Rivers.

Freue mich schon auf den nächsten Trip und danke meinen Sponsoren die mir so einen Trip ermöglicht haben.

MfG

Daniel Egger

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