Flughafen Frankfurt, Bild: Fischer Florian |
Ich sitze gerade am Flughafen in Moskau und erhole mich
von denn letzten beiden Wochen in der Wildnis von Sibirien. Es waren 2 sehr
anstrengende Wochen aber auch 2 wunderschöne,
ich habe auch eine Befahrung gemacht die ich mein Leben lang nicht mehr
vergessen werde, aber dazu später. Ich fange mal ganz von vorne an.
Taxis in Irkutsk, Bild: Daniel Egger |
Autopanne am weg zum Einstieg, Bild: Daniel Egger |
Zu Silvester bekam ich ein E-Mail von Timo, ob ich nicht
Lust hätte im Sommer mit nach Russland zu kommen. Tomass M.
organisiert eine 12 Tage Multi Day in Sibirien genauer gesagt in den Saya
Mountains. Ich sagte sofort zu, denn Russland war immer schon ein Traum von
mir.
Danach ging alles sehr schnell und wir standen schon am
Flughafen in Frankfurt. Über Moskau ging es dann nach Irkutsk, dort schliefen wir
eine Nacht. Am nächsten Morgen ging es auch schon los, 6 Stunden Auto
fahren stand am Plan, daraus wurden dann leider 11 Stunden da unser Auto kaputt
wurde und wir warten mussten.
Der erste Tag war sehr
kurz, denn wir fuhren nur 30 Minuten mit dem Kajak und schwer war es auch nicht.
Bild: Daniel Egger |
Essen für 2 Wochen :), Bild: Florian Fischer |
Der nächste Tag war der erste richtige Paddel Tag, wir wussten
es würde ein gemütlicher aber langer Tag werden. Nach 7 Stunden WW 2-3 in
mitten einer atemberaubenden Gegend kamen wir am zweiten Camp an. Zu essen
hatten wir Linsen, Reis, Milchreis, Fleischdosen und Nudeln mit, das gab es
dann jeden Tag 2 mal. Wir fingen dazu so oft wie möglich Fische als Zusatz,
die aßen wir gekocht oder vom Grill oder einfach roh.
Am dritten Tag kamen die ersten Katarakte im 5ten
Schwierigkeitsgrad. Es war einfach super, danach ging es wieder ein paar
Stunden etwas leichter weiter. Das dritte Camp war erreicht und der Vodka wurde
von Tag zu Tag weniger.
Erstes Camp, Bild: Florian Fischer |
Erstes schwerere Stelle, Bild: Florian Fischer |
Lecker :), Bild: Florian Fischer |
Der 4te Tag ging sehr cool los, aber alle wussten, dass
wir an diesem Tag viel umtragen mussten. Wir mussten unsere Sachen hinter einem
Berg zum Ausgang einer Schlucht tragen, da diese erst einmal ( vor 10 Jahren)
befahren worden war und als unfahrbar galt. Ich trug meine Sachen an das Ende
der Schlucht und schaute mir die Schlucht von der Kante des Abgrundes an und
entschied mich es zu versuchen.
Florian, Kalti, Tomass und Anton entschieden sich es auch
zu versuchen.
Wir gingen zurück zu den Booten und machten uns bereit. Es
war schon ein super Gefühl ohne dem ganzen Gebäck so etwas Schweres zu
versuchen. Der Eingang der Klamm hatte es schon in sich und es ging von Anfang
an schwer voran, bis wir zur Schlüsselstelle kamen, eine echt schwere Stelle mit einem
richtig fetten Syphon. Tomass sagte als erster, dass er es fährt
danach Anton, dann entschied ich mich
auch zu fahren und erwischte eine perfekte Linie. Florian und Kalti trugen die
Einfahrt und fuhren die Ausfahrt. Wie zuvor schon erwähnt, was das die Befahrung,
die ich nicht mehr vergessen werde. Ich war der 4te Mensch der diese Schlucht
ganz befahren hat und zum Schluss des Trips war ich der erste nicht Asiate, der
denn Bach ganz befahren hat.
Bild: Florian Fischer |
Bild: Florian Fischer |
Einfahrt in die Schlüsselstelle der großen Schlucht, Bild: Florian Fischer |
Mittelteil der Schlucht, Bild: Florian Fischer |
Danach ging es weiter und wir kamen zum Camp Nr. 5, dass
sich mitten in der Schlucht befand. Von der linken Flussseite kam ein kleiner
Zufluss dazu, unser Camp war etwa 50 Höhenmeter über dem Fluss. Als wir oben
waren sahen wir, warum unser Camp genau hier war und warum wir am nächsten
Tag eine Pause einlegten. Es war der sehr bekannte Ekhe- Gol Wasserfall. Ein
ca. 16 Meter Fall mit einer sehr schweren Einfahrt, leider war der Wasserstand
ein klein wenig zu niedrig. Ich hoffte, dass es am Abend ein wenig regnen würde
und der Wasserfall befahrbar wäre.
Meine Hoffnungen wurden war, jedoch in einem zu großen
Ausmaß, womit keiner gerechnet hatte. Der Kitoy stieg in der Nacht
um 3 Meter und eine Weiterfahrt schien nicht
möglich. Aber es war ja sowieso unser „Ruhetag“ und wir chillten unter den
Taps und hofften, dass der Wasserstand zurückging. Am nächsten Tag sahen wir, dass dem nicht so war und Tomass
entschied, dass wir unser Gebäck den Rest der Schlucht raustragen.
Ausfahrt, Rechts am großen Syphon vorbei, Bild: Florian Fischer |
Die Boote ließen wir in der Schlucht, da wir beides auf
keinen Fall die 3-4 Stunden tragen konnten. Am Camp, am Ende der Schlucht,
schliefen wir eine Nacht und am Morgen danach gingen wir wieder zurück zu
den Booten, der Wasserstand war nur ein wenig zurückgegangen. Tomass und
Anton sagten von Anfang an, sie würden weiter fahren, als wir bei den Booten waren
entschied ich mich mit ihnen zu fahren. Florian und Kalti entschieden auch so,
die anderen trugen die Kajaks.
Tomass sagte noch zu mir: "Maybe its high, maybe it’s to High". Da noch keiner bei so viel Wasser in die 2te
Schlucht gefahren war. Als wir losfuhren wusste ich wieso, es war Big Water,
das es in sich hatte. Ein Katarakt nach dem anderen mit Löchern in dem es dich
zerfetzt. Wuchtwasser, das ich so nicht gesehen hatte, einfach GEIL.
Danach ging es noch sehr
schön weiter mit einigen
Katarakten und Schluchten. Am Abend kamen wir zur Mündung des Biluti Rivers denn wir am Tag darauf
befahren wollten.
Camp, Bild: Daniel Egger |
Der Plan war die Kajaks am nächsten Tag bis zur erstens
Schlucht zu tragen; dass waren ca. 4 Stunden; dort zu schlafen und am nächsten
Tag dann nur mit den Booten über die zweite Schlucht zu gehen und von dort bis zum
Schlafplatz zu fahren. Dort dann wieder zu schlafen und am Tag darauf denn Rest
zur fahren.
Als wir das Camp an der Mündung aufschlugen sahen wir
schon, dass dieser auch viel Wasser hatte, am nächsten Morgen sahen wir
dann, dass der Wasserstand gleich geblieben war und wir gar nicht rauf gehen
mussten, das hieß dann wieder ‚Pause‘ und hoffen, dass es vielleicht am Tag darauf
gehen könnte.
Auch diese Vermutung wurde zerschlagen als wir
aufstanden, aber egal wir teilten uns auf. Eine Gruppe fuhr zum nächsten
Camp, das mit Sauna und Betten lockte.
Wir, die andere Gruppe versuchten einen Tag rauf zu gehen
und zu Fahren.
Beginn der Zivilisation, Bild: Daniel Egger |
Doch ich konnte das Tempo der Gruppe nicht mithalten und
ging nach einer Stunde wieder zurück und entschied mich diesen Zufluss auszulassen. Von uns
war dann nur noch Flo dabei, der es ganz rauf schaffte.
Ich fuhr mit Adrian zum Camp, von dem wir schon von
Anfang an wussten. Die ersten Blockhütten und somit der Beginn der Zivilisation.
Die anderen warteten schon und wir machten
uns einen schönen Tag mit russischer Sauna und denn ersten Betten seit
2 Wochen.
Am Tag darauf war ein 8 Stunden Tag geplant, zum letzten
Camp von dem aus es dann noch 2 Stunden zum Abholplatz waren. Aber wie in dem
Urlaub schon Gang und Gebe, verlief auch das anders als wir dachten. Wir alle
paddelten ewig auf diesem Flachwasser und es kam kein Ende, die Gruppe war
schon weit auseinander gerissen. Ich fuhr Stunden alleine durch eine Gegend die
immer flacher wurde und der Bach war schon eher ein See. Nach 10 Stunden sah
ich eine Brücke und die anderen Paddler, was ich nicht wusste war,
dass sich der Plan geändert hatte und wir legten diese 2 Etappen zusammen. Ein
Teil der Gruppe hatte sich schon auf denn Weg gemacht Bier zu besorgen, da wir
bis zum nächsten Morgen auf die Taxis warten mussten.
10 Stunden Paddeln, Bild: Daniel Egger |
Das Team, Bild: Florian Fischer |
Die Nacht war kurz und schon saßen wir wieder in den Taxis
nach Irkutsk. Am Abend gingen wir noch einmal alle Essen. Am Tag darauf traten
wir wieder die Heimreise an.
Der Urlaub war ein voller Erfolg wir hatten eine sehr schöne
Zeit und lernten wieder sehr viele neue Leute kennen.
Mein Highlight war die Befahrung der Schlucht und dadurch
die erste nicht asiatische Komplettbefahrung des Kitoy Rivers.
Freue mich schon auf den nächsten Trip und danke
meinen Sponsoren die mir so einen Trip ermöglicht haben.
MfG
Daniel Egger
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