Für Simon und mich hatte Plattling einen ganz besonderen Stellenwert, da das Ergebnis auch zur Qualifikation für die Deutsche Nationalmannschaft gezählt wurde und außerdem zur Ermittlung des Bayerischen Meisters 2009 diente.
Zwar zeigte sich während des ganzen Wochenendes das Wetter von seiner schönsten Seite, dafür war allerdings der Wasserstand alles andere als optimal. Mit Pegel 154cm fehlten gut 40cm für perfekte Wettkampfbedingungen und so führten häufige Grundberührungen beim Ausführen riskanter Figuren zumeist zum Herausfallen aus der Walze. Trotzdem war das Niveau den Umständen entsprechend hoch und wer sind fürs Finale qualifizieren wollte musste mehrere Highscore Moves wie Loop, McNasty oder Felix in seinem Lauf zeigen.
Auf Grund der schwierigen Wettkampfbedingungen kam für so manch hochgehandelten Favoriten schon früh das unerwartete Aus und auch der Simon hatte Pech im Halbfinale. Für ihn hieß es am Ende Platz 10, was nach dem super Resultat in Graz aber immer noch den 2. Platz im Nationalteam bedeutete.
Ich selbst konnte mich fürs Finale der besten 5 qualifizieren und mich in ebendiesem mit meinem allerletzten Lauf auf Platz zwei der Gesamtwertung hinter Peter Csonka, den amtierenden Vize-Weltmeister und Weltcup Sieger, schieben. Das bedeutete gleichzeit auch Platz 1 im Deutschen Team sowie den Titel des Bayerischer Meisters 2009. Ein Ergebnis, mit dem ich auf Grund der starken Konkurrenz vorher nie gerechnet hätte.
Besonders spaßig ging es am Samstag beim mit 250 Euro dotierten »King Of The Wave« zu Rande. Nach einem Landstart am anderen Ufer mussten die Teilnehmer die Isar überqueren. Dort warteten auf zwei zusammengebundenen Booten Schorschi Schauf und sein Team. Zu hohlen galt es einen dicken, glitschigen, zuvor gekauften und ausgenommenen Fisch, den Schorschi an einem Paddel angebunden oberhalb der Welle über dem Wasser baumeln ließ. Ganz ohne Gegenwehr sollte es diesen aber nicht geben. Bewaffnet mit Munition wie rohen Eiern, Mayo, Ketchup und Semmeln eröffneten Schorschi und die Crew das Feuer auf die heranstürmenden Paddler. Nach einigem Hin und Her und viel Mayo und Ketchup konnte Michal Wrzal aus Polen den Fisch abreißen und sich das Preisgeld sichern. Der Fisch ging im Anschluss an das Gerangel, genauso wie die meisten Teilnehmer, leider baden.
Wieder trocken gelegt wurde Samstagabend kräftig gefeiert. Die Deggendorfer Band »Solid Mind« rockte unter freiem Himmel ehe DJ Daniel Krummreich direkt an der Welle die Turntables übernahm.
Rückblickend auf den Event kann man also getrost sagen, dass Plattling seinen Status als einen der bedeutendsten Freestlye Events in ganz Europa wieder einmal bestätigt hat. Mit der Weltmeisterschaft, die hier 2011 ausgetragen werden wird, steht dann auch bald ein ganz großes Spektakel ins Haus. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein…
Bericht: Seppi Strohmeier, Judith Prechtl
Bilder: Markus Hummel, Markus Limbrunner
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