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Samstag, 14. Mai 2011

Freestyle DM und WM Quali in Plattling

Niedrigwasser aber traumhaftes Sommerwetter waren die Rahmenbedingungen für die Deutsche Meisterschaft im Kanu Freestyle vergangenes Wochenende. Etwa 80 Teilnehmer plus Zuschauer und Groupies waren ins niederbayerische Plattling gekommen, um Deutschlands beste Kanuakrobaten zu ermitteln. Neben der Deutschen Meisterschaft entschieden die Läufe auch über den Einzug zur Weltmeisterschaft, die im Juni an eben derselben Welle abgehalten wird.

Foto: Horst Fürsattel

Als letzte Generalprobe vor der WM gelang es Cheforganisator Robert Sommer, einen reibungslosen Event auf die Beine stellen. Sogar das Wetter spielte mit und zeigte sich von seiner besten Seite: Sonne pur und Temperaturen mit weit über 20° Celsius sorgten für gute Laune unter den zahlreichen Teilnehmern und Zuschauern, die anlässlich der Meisterschaft und Quali nach Plattling gekommen waren.

Allerdings überschattete der niedrige Wasserstand den Wettkampfverlauf. Schneearmut im Winter und der fast trockene Frühling führen zu einem der niedrigsten Isarpegelstände im Mai seit Jahren. Und so trat am Tag des Events auch ein was im Vorfeld schon befürchtet wurde: der Pegel fiel im Tagesverlauf noch weiter und machte es für die Athleten extrem schwierig, überhaupt noch Figuren auf die Plattlinger Welle zu zaubern.


Foto: Horst Fürsattel

Die Vorläufe wurden in Form des Session Formats abgehalten, das es jeder Gruppe von 5 Paddler innerhalb von 10 Minuten erlaubt, nacheinander immer wieder auf die Welle zu fahren um möglichst viele verschiedene Figuren zu zeigen. So hat man beim Session System die Möglichkeit, einen nicht gestandenen Move auch mehrfach zu probieren und so den schwierigen Wasserstand etwas zu entschärfen. Im Finale allerdings zählte von jedem Teilnehmer nur mehr der bessere von zwei 45 Sekunden Läufen. Und so zeigte sich knallhart, wer mit den schlechten Bedingungen am besten zurecht kam und auch hier noch konstant punkten konnte.


Foto: Horst Fürsattel

Bei den Damen war es Wildwasser Rennfahrerin Anne Hübner, die sich mit soliden Basics an die Spitze des Klassements rotierte und sowohl das Ticket zur WM löste als auch die Deutsche Meisterschaft für sich entschied.

Bei den Herren war das Niveau der Figuren trotz des Pegels noch erstaunlich hoch und besonders zwei Kandidaten machten klar, dass sicher kein Weg an ihnen vorbei führt. Martin Koll, der seit Monaten schon an der Welle wohnt um dort täglich zu trainieren, schaffte mit seinem eigens gebauten Karbonboot „Vollkorn“ selbst jetzt noch Loops mit dick Air unterm Sitz. Und Stohlquist Teamkollege Simon, der einzige Paddler, der in den Vorläufen mit weitem Abstand die 1000 Punkte Marke knackte und im Feld über die wohl größte Wettkampferfahrung verfügt. Mit seinem nagelneuen Project X 48 zeigte er, was im Wave Sport Freestyle Boot steckt und dass es kein Leichtbau Karbonboot braucht, um die spektakulärsten highscore Moves zu fahren.

Foto: Horst Fürsattel

Am Ende wurde es tatsächlich richtig knapp und spannend: Martin legte einen satten Laufe vor, an den Simon bis auf einen Hauch Punkte herankam, diesen aber nicht mehr überbieten konnte. Bei mir selbst war nach dem ersten Lauf noch alles offen und ich musste volles Risiko gehen, um mich mit dem letzten Versuch ins WM Team zu fahren. Mein Trumpf im Ärmelwar der Project 54 CX aus steifem Glasfaser-Karbon. Damit klappten im entscheidenden Lauf auch die McNasties beidseitig auf Anhieb. Dazu ein paar Enden links und rechts und die Katze war im Sack. Schließlich reichte es sogar fürs Podium und Platz 3 hinter Martin und Simon.

Foto: Horst Fürsattel

In Anbetracht des hohen Niveaus was im Final der Herren gezeigt wurde lässt sich optimistisch der WM entgegen blicken. Und wer weiß, vielleicht können wir ja unseren Heimvorteil nutzen und endlich wieder einen wichtigen Freestyle Titel nach Deutschland holen. Man darf jedenfalls gespannt sein…

Freitag, 14. Mai 2010

Erfolgreicher Saisonauftakt in Bremgarten und Graz

Pünktlich wenn im Frühling die Schneeschmelze einsetzt und aprilartige Regenschauer übers Land ziehen findet sich auch die Kajak Freestyle Szene zu den ersten Events ein, um von den steigenden Wasserständen zu profitieren. Den Auftakt machten heuer das Schweizerische Bremgarten an der Reuss und das Österreichische Graz auf der Radetzky Welle.

Social Media Networking ist unter Paddlern schon lange nichts neues mehr und so wurde das Frühlingsrodeo 2010 in Bremgarten erstmals einzig über Facebook promoted. Dadurch verbreitete sich die Veranstaltung wie ein Lauffeuer in der Szene und jeder konnte auf der Event page unmittelbar einsehen, wer denn vorhatte zu kommen und wie es um den Wasserstand bestellt war.


Dieser stieg auf Grund des tagelangen Sauwetters dann sogar mehr als erwünscht und die steile Obere Welle veränderte sich langsam zu einer flachen Weißwasserwalze. Trotzdem fand sich am Wochenende des 1. Mai eine große Gruppe motivierter Teilnehmer ein, um dem kalten Regenwetter zum Trotz viel Spaß im Kajak zu haben.


In den Vorläufen legten die Paddler sogleich auch ordentlich los und zauberten Figuren in die Reuss, was die Walze hergab. Mittags kochte die Mutter von Organisator Severin gehörig auf und die hungrige Meute machte sich gierig über das feine Essen her. Das machte die Teilnehmer der Damenklasse wohl derart träge, dass sie sich Nachmittags sogar dem Finale verweigerten und sich mit dem Ergebnis der Vorrunde zufrieden gaben.


Bei den Herren dagegen gings im Final nochmal hoch her. McNasties wurden ausgepackt und Punktstände vom Vormittag deutlich überboten. Am Ende konnte Walzenexperte Martin Koll seinen Vorsprung halten, während ich mir vor Lokalmatador Severin Häberin den zweiten Platz holte.


Abends begab sich der ganze Tross dann zum Grillen an die untere Bremgartener Welle, wo wir auf Grund des strömenden Dauerregens unter einer Flussbrücke Unterschlupf fanden und ein ansehnliches Lagerfeuer entzündeten.


Zwei Wochen darauf gings dann weiter in die Steiermark ins malerische Graz. Diese Veranstaltung stellte auch gleichzeitig den Auftakt des Alpine River Freestyle (ARF) Cups dar, der im Lauf der Saison an vier verschiedenen Events (Graz-AUT, Wildalpen-AUT, Tacen-SLO, Bratislava-SVK) stattfinden wird. Graz konnte Bremgarten in Sachen Wetter und Pegel glücklicherweise toppen, und so stand dank Sonnenschein und weltklasse Spot einem gelungenen Wettkampf nichts mehr im Wege.


Freestyler aus Deutschland, Großbritannien, Russland, Slowenien, der Slowakei und Tschechien waren nach Österreich gereist, um ihre Paddelkünste auf der Mur zu messen. Dank der guten Pegelverhältnisse konnten die Athleten das Potential der Radetzky Welle voll ausnutzen und spektakuläre Figuren in die Luft zaubern.




Besonders eine handvoll Paddler in leichtbau Karbonbooten war hier im Vorteil, was sich nicht zuletzt auch in den Ergebnislisten wiederspiegelte. Ich selbst war im nur 8kg schweren Karbon Project CX 54 am Start und konnte meine Leistung von Runde zu Runde steigern. Anfangs noch auf Platz drei packte ich im allerletzten Finallauf meine ganze Trickkiste mit Panam, FlipTurns und McNasty in die kurzen 45 Sekunden und schob mich an James Bebbington aus England vorbei auf den zweiten Rang.


Lediglich Weltcupsieger Peter Csonka aus der Slovakei konnte aus seinem neuen Vajda Eigendesign noch mehr Punkte kitzeln und sich den Sieg und ein sattes Preisgeld sichern.
In der Pause war wieder der coolste Surf mit dem Pappboot angesagt. Jung und Alt nutzten die Gelegenheit, sich ein TEVA Pappboot aus Kartonagen und Paketband zu bauen und hatten jede Menge Spaß an der Konstruktion kreativer Bootsformen. So manches Gefährt war sogar derart stabil, dass es den Surf auf der Radetzky Welle gleich mehrfach überstand. Am besten aber ihr überzeugt euch selbst von der Gaudi. Hier ein Video Clip von Arnd Schäftlein:



Die Siegerehrung des ganz Events fand zusammen mit Büffet und Tombola im Landessportzentrum statt und bei der anschließenden Party im PPC wurde bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Ein riesen Dankschön noch an dieser Stelle an die Organisatoren vom Grazer Kajakclub für die perfekte Organisation und die vielen Preise und an TEVA für das grandiose Pappboot Rennen!

Ergebnisse: Hier klicken
Bericht: Seppi Strohmeier
Fotos: Johannes Schmidt, Philipp Hitzigrath, Arnd Schäftlein, http://timaios.org/

Montag, 5. April 2010

Video Clip Galicia 2010

Galicia is Europe’s hidden gem for whitewater kayaking during winter season. Besides the increasingly popular creeks and rivers for whitewater paddling, there is a worldclass playspot right around the corner: Frieira wave.

Sarah and I take the opportunity of good waterlevels in March 2010 and give it a try. Enjoy the footage…



For the trip report in German language, check out this link to Empanadas,Wellen und Wildwasser

Empanadas, Wellen und Wildwasser

Wer glaubt, als Paddler hätte man im Winter nichts zu tun, irr sich gewaltig. Denn gerade wenn bei uns Minusgrade vorherrschen und der Winterdienst nicht mehr mit dem Schneeräumen hinterher kommt, laufen die Wildwasser Reviere der südlicheren Regionen auf Hochtouren. Als eher unbekannte aber dennoch traumhafte Winterdestination steht Galizien im Nordosten Spaniens dieses Jahr wieder ganz oben auf meiner Reiseliste.

Eingebettet in eine mediterrane Gebirgslandschaft mit schönen Mischwäldern und südländisch typischer Strauchvegetation fließen hier auf engstem Raum zahlreiche Bäche und Flüsse, die alles bieten, was Paddlerherzen höher schlagen lassen: Wasserwucht, filigrane Stufenkombinationen und Spielstellen, alles in Granit eingefasst. Die Distanzen sind dabei gering. Hat man erstmal die aufreibende Anfahrt von gut 2500 Kilometern geschafft, verbringt man vor Ort nur noch wenig Zeit im Auto.

Das Galizische Gebirge erhebt sich fast direkt aus dem Meer heraus und steht wie ein Bollwerk den Westwinden des Atlantiks gegenüber. Besonders in der feuchten Winterzeit regnen sich die Wolken regelmäßig an den gut 2000 Meter hohen Bergen ab. Ende Februar peitscht ein orkanartiges Tiefdruckgebiet mit tagelangen Regenfällen über Spanien und Frankreich hinweg. Sarah, eine befreundete Paddlerin aus Bern und ich nutzten die Gunst der Stunde (und unsere Semesterferien) und machen uns auf den Weg nach Süden.

Einen ersten Zwischenstop legen wir gleich in Lyon ein. Auch hier hat das Unwetter für hohe Wasserstände gesorgt. Der bei der Anfahrt noch extrem peitschende Wind lässt zum Glück schnell nach und so toben wir uns den ganzen Tag unter perfekten Bedingungen auf Hawaii sur Rhone aus.



Abends geht’s mit Toon, dem Verleger des Kayak Session Magazine, in ein edles Restaurant im Stadtkern von Lyon. Gestärkt von der exquisiten französischen Küche machen wir uns schließlich am nächsten Morgen wieder an die Weiterfahrt nach Spanien, denn es liegen noch 1500 zähe Kilometer vor uns, für die wir fast zwei weitere Tage und mehrere Hörbücher benötigen.

Zunächst zieht es uns nach Frieira an die Welle auf dem Rio Miño. Doch eben dieser führt ob der langen Regenfälle noch absolutes Hochwasser. Die Uferböschung steht beinahe völlig unter Wasser und unsere ersehnte Welle lässt sich bei diesem Pegel nur erahnen. Aber halb so wild, liegt doch Galizien unmittelbar an der Grenze nach Portugal und nur einen Katzensprung von den dortigen Surfstränden entfernt. Also wieder los, ab nach Afife, dem nächstgelegenen Spot am Atlantik. Das Wetter ist nieselhaft und windig, aber gerade dieser Wind sorgt morgens und abends für großartige Wellenbedingungen. Auf Grund der kühlen Witterung sind wir beinahe die einzigen auf dem Wasser und so surfen wir stundenlang in der Brandung, bis wir Blasen an den Händen bekommen.

Nach zwei Tagen bessert sich das Wetter und die Wasserstände sinken. Wir beschließen, in den nördlichen Teil Galiziens zu fahren, um ein paar der Wildwasserklassiker genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf dem Weg dorthin verbringen wir einen Abend in Pontevedra, einem malerischen Fischerstädtchen an der Atlantikküste. In einer kleinen Bar am Rande der Altstadt, die durch ihre engen gemauerten Gässchen und vielen Kirchen ganz dem südländischen Flair entspricht, genießen wir Tapas, Pulpo, Empanadas und Flan. Galiziens kulinarische Feinheiten zählen zum besten, was die spanische Küche zu bieten hat.


Endlich im Wildwasser Paradies angekommen rauschen wir den Rio Deza und Lerez bei Optimalpegel hinab.

Abends finden wir stets urlaubsgerechte Sonnenuntergansspots in einer abgelegenen Ecke zum campieren und Sarah lässt es sich nicht nehmen, ihr vorzügliches Kochtalent unter Beweis zu stellen.

Aber nach zwei Tagen Wildwasser Paddeln wird Sarah krank und bekommt ernste Magenprobleme. Wir beschließen, eine Nacht in einer warmen Pension zu verbringen und dann wieder in den Süden zurück zur Welle an den Rio Miño zu fahren. Dieser hat tatsächlich mittlerweile deutlich weniger Wasser und so zeigt sich die Welle in Frieira von ihrer besten Seite.


Unmittelbar hinter einem Wasserkraftwerk gelegen ist der Zustand der Welle auch von Tageszeit und Strombedarf der anliegenden Ortschaften abhängig. Bei Optimalpegel bildet sich auf der rechten Flussseite eine schaumige Welle mit tiefem Tal, auf der sämtliche erdenklichen Figuren möglich sind.


Durch das dicke Schaumpolster ist es nicht schwer, auch komplexere Moves zu stehen, und so endet mancher Lauf erst nach 10 langen Minuten durch völlige Erschöpfung. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass man anschließend jedes Mal das mit Dornengestrüpp bewachsene Ufer hinaufklettern muss, um wieder zu ersehnten Welle zu gelangen.


Sarah und ich campen auf der gegenüberliegenden Uferseite vor dem Ferienhaus eines älteren portugiesischen Ehepaares, das uns mit unerwarteter Gastfreundschaft begegnet. In einer Mischung aus Französisch, Italienisch und Spanisch haben wir so manch lustige Unterhaltung. Die restlichen Tage unseres Urlaubs verbringen wir nun hier an der Welle. Der Tagesablauf ist dabei stets der gleiche. Schlafen, bis die Sonne aufgeht und das Olivenöl vom festen in den flüssigen Zustand übergeht. Einem ausführlichen Frühstück folgt eine Paddelsession, Mittagessen, wieder eine Paddelsession und schließlich ein ausgedehntes Abendessen bei Sonnenuntergang. Die Zeit vergeht wie im Flug. Und schneller als uns lieb ist befinden wir uns abfahrbereit wieder im Auto mit einer Heimfahrt von 2500 Kilometern vor Augen und einer Flasche selbtgemachten Weins von unserem sympathischen Nachbarn im Gepäck. Einen Vorsatz haben wir aber schon beschlossen: wir kommen bald wieder!

Fotos: Jean Pierre Benacchio, Sarah Hangartner, Seppi

Samstag, 27. März 2010

Hawaii sur Rhone

Simon just found some nice video clip that he did after our Lyon trip last year.



In order to check out the trip report, just follow this link: www.strohmeier-bros.de/News/Ostern09

Kayaking the White Nile, Uganda

Video clip of our recent kayak trip on the White Nile. Camera: Seppi and others, Editing: Simon Strohmeier - thanks!



Paddlers: Nico Langner, Christian Hölzel, Seppi Strohmeier, Jutta Kaiser, Simon Westgarth, Mariann Seather, Satu, Joe, Pringle, Anton Immler and more.

The video features kayak freestyle action on Nile Special and Club wave, whitewater rapids like Bujagali Falls, Blade Runner, Silverback, Kala Gala and Itanda, and not to forget entertaining wildlife images of our Safari excursion at Murchison Falls National Park.

A big thank you goes to Wave Sport, Teva, Stohlquist, HF and Werner Paddles for their support!

Samstag, 26. September 2009

Gelungene Premiere der Münchner Freestyle-Meisterschaften

Unerwartet viele Teilnehmer, gute Stimmung und spektakuläre Freestyle Akrobatik – vergangenen Sonntag gelang der erste Münchner Freestyle Event überhaupt mit Bravour.

„Wir haben gleich keine Startnummern mehr“ ist das erste, was ich höre, als ich mich in die Warteschlange bei der Anmeldung einreihe. Obwohl die Premiere der Münchner Freestyle Meisterschaften ganz klein und gemütlich angesetzt wurde, zeigen sich doch weit aus mehr Leute von der Idee begeistert und so finden sich schließlich nicht nur Jugendliche aus den ansässigen Vereinen und eine ganze Reihe Locals, sondern auch Mitglieder des Kanu Team Baden, der Verfechter der Sportlichen Linie, sowie eine Handvoll internationaler Teilnehmer an der Floßlände im Münchner Süden ein.

Foto: Andy Klotz

Jedes Jahr im September werden in die sonst eher ruhige Floßlände verschiedene Holzabweiser gebaut, die dann im mittleren Teil des Kanals eine kleine aber feine Wasserwalze bilden. Obwohl nicht besonders kräftig eignet sich die Stelle doch für viele der spektakulären Newschool Moves im Kajak Freestyle.

Nachdem der Zeitplan an die über 50 Teilnehmer aus 4 Nationen angepasst wurde, beginnen die Vorläufe sämtlicher Kategorien der Reihe nach. Nennenswert ist hierbei, dass die Wettkampfläufe im Session Format ausgetragen werden. Jeweils 5 Paddler pro Gruppe bekommen hierbei 10 Minuten Zeit, um einer nach dem anderen seine Moves zu zeigen, bis die Zeit abgelaufen ist. So gibt es keine Wartephasen und es ist permanente Aktion angesagt.

Während sich der Simon von vorne herein aufs Judgen beschränk und im Schiedsrichterzelt platz nimmt, habe ich richtig Spaß im Wasser. Ich komme mit der Walze von Anfang an gut zurecht und der Wave Sport Project 54cx, ein superleichtes Karbon-Kajak, das ich seit ein paar Wochen fahre, macht es mir auch nicht wirklich schwer.

Foto: Andy Klotz

Nach den Vorläufen und Halbfinalen finden sich mit mir noch Martin Koll aus Augsburg, Val Grollemund aus Frankreich, Freestyle Legende und ex-Weltmeister Olli Grau sowie Lokalmatador Markus Leppänen im 5er Finale wieder.

Doch dieses wird erst nachmittags nach dem Fun Race ausgetragen. Beim Fun Race starten sämtliche Teilnehmer gleichzeitig auf der Wiese am Einstieg, um anschließend als Chaos Kneuel die Floßlände hinab zu sprinten. Besonders spektakulär erweist sich das erste Kehrwasser, in dem von jedem Teilnehmer eine gelbe Badeente als Pfand für einen Preis im Ziel ergattert werden muss. Noch nie waren in diesem Kehrwasser gleichzeitig wohl derart viele Kajakfahrer. So mancher entkommt dem Kampf um die Badeenten auch nur noch schwimmend.

Foto: Andy Klotz

Gestärkt vom kollektiven Leberkäs Schlemmen gegen Mittag geht’s schließlich hochmotiviert mit den Finalen weiter. Schon während der ersten Runden hatte sich gezeigt, dass vor allem der Martin mit satten Air Loops und astreinen McNasties beim Endergebnis ein Wörtchen mitzureden hat. Und so hole ich in den letzten Läufen alles aus dem Boot raus, was mit dem letzten Quäntchen Kraft noch möglich ist.

Foto: Andy Klotz

Gleich im Anschluss an das Herrenfinale findet die Siegerehrung statt. Die Spannung ist beim Verlesen der Ergenisse fast greifbar, aber am Ende reicht es bei mir mit über 1000 Punkten tatsächlich für den ersten Platz vor Martin (knapp 600 Punkte) und Valentin aus Frankreich. Der erste Münchner Meistertitel geht also nach München.

Völlig erschöft aber überglücklich mache ich mich daran, meine Sachen zu packen um heim zu fahren. Aber eines sicher: morgen komm ich wieder an Floßlände; denn diese Walze lässt mich jetzt so schnell nicht mehr los :o)!

Die kompletten Ergebnisse gibt’s hier: http://freestyle.voric.com/page.php?pageID=53

Alle Fotos (falls nicht anders vermerkt): Matthias Breuel, ESV München