Freitag, 29. Mai 2009

Die Hardcore Welle bei Salzburg

Kurz nachdem die malerische Salzach die Österreichische Kulturmetropole Salzburg durchströmt, und noch bevor sie wenig später die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland darstellt, bildet sie auf Höhe der kleinen Ortschaft Bergheim die so genannte Hardcore Welle.



Hardcore heißt die Welle deshalb, weil sich unmittelbar hinter ihr ein mächtiger Rücklauf befindet, der einen Kajakfahrer weit länger behalten kann, als diesem lieb ist, und ihn zumeist nach langem Kampf auch nur noch schwimmend entlässt. Alle Jahre wieder treffen sich beim Hardcore Rodeo die Heroischsten aller Paddler, um mit dem Rücklauf zu ringen und den Hartgesottensten unter sich zu ermitteln, der das Biest am längsten zu Reiten vermag (kontrolliert oder auch nicht), am längsten die Luft anhalten kann oder einfach als letzter aus dem Boot gewirbelt wird.

Dieser Rücklauf verwandelt sich allerdings mit steigendem Wasserstand immer mehr zu einem Brecher, die zwar noch Furcht einflößend aussieht, aber nicht mehr ernsthaft zubeißt. Die unmittelbar davor befindliche Welle wird dadurch zum Genuss.


Auf Grund der starken Schneeschmelze führt die Salzach derzeit Optimalwasserstand und so machen sich Simon und ich auf den Weg nach Salzburg, um herauszufinden, was es mit der Hardcore Welle auf sich hat.


Wegen des berüchtigten Rufes und der imposanten Erscheinung trifft man hier bisher kaum Paddler an. Somit gibt es auch keine Wartzeiten an der Welle und wir werfen uns sogleich in Montur und gehen aufs Wasser. Aufspringen auf die Welle kann man nur von flussauf, da die Kehrwasserlinie nicht weit genug ans Wellental heranreicht. Sobald man aber auf der Welle surft und die steile Schulter mit dem Kajak hinab beschleunigt hält einen nichts mehr vom fliegen ab. Das Kajak springt in die Luft, dreht sich um alle Achsen und landet mit einem Knall wieder im Wellental. Yeahaaa!



Allerdings gilt es, schleunigst wieder zurück auf die Schulter zu surfen. Denn die Strömung läuft nach rechts aus und wer zu weit auf diese Seite gedrückt wird fällt zwangsläufig von der Welle.



Obwohl die Welle stark gewöhnungsbedürftig ist, birgt sie doch Potential für radikale Manöver. Außerdem laden die vielen Feuerstellen auf den Kiesbänken entlang des Ufers zu genüsslichen Grillabenden ein. Und so sind wir sicher, dass wir der Hardcore Welle bald wieder einen Besuch abstatten. Und wer weiß, vielleicht finden sich in Zukunft ja mehr Paddler, die sich dem Ruf der mächtigen Walze zum Trotz auf einen heißen Ritt auf der Welle einlassen.


Bericht: Seppi

Fotos: Seppi und Simon








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